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Samstag, 4. April

  • Autorenbild: Mai Buko
    Mai Buko
  • 4. Apr. 2020
  • 1 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 18. Mai 2020


Draussen ist wundervolles Wetter, aber heute bin ich schon beim Aufwachen deprimiert, ich bleibe den Tag in Schlafklamotten und bleibe zuhause. Früher wäre das ein Tagesablauf, den jeder verwerflich gefunden hätte, heute gehe ich konform mit den Solidarischen.

Ich glotze allen möglichen Scheiß weg: „Promis unter Palmen“ in der Sat 1 Mediathek, „Der Fall Johanna Möller“, Crime-Doku auf YouTube, und den wirklich schönen Film „Anderswo in Afrika“ auf Netflix.

Die letzten Tage hatte ich "Tiger King" gesehen, auch total krass, dass es immer wieder Welten gibt, von denen ich nicht die geringste Ahnung hatte.

Meine Tagebuchaktivitäten scheinen mir überflüssig, verharre in einer Sinnkrise.


Ab 19:00 Uhr werden die DJ-Sets der Kompakt Crew aus dem Gewölbe gestreamt.

Tommy fängt an, und es ist herzzerreißend schön. Sweet and soft.

Das schreibe ich auch in die Kommentarleiste. Die Kommentare werden im Laufe des Abends immer lustiger, die tun so, als wären sie im Club, verabreden sich an der Bar oder am Klo, verteilen MDMA oder geben kund, dass kein Klopapier mehr da ist.

Währenddessen chatte ich mit Frank, selber DJ, der sich darüber aufregt, dass die das machen.

„Dieses Streamen ist sooo beschissen. Kann man nicht mal in Ruhe sein, einen Moment lang. Muss immer weiter gesendet werden?“

Ich erkläre ihm, dass es ja auch um Support geht, dass man spenden kann. Für die kleinen Clubs und deren Leute. Da reagiert er dann mit Herzchen.

Tatsächlich kann man unterschiedliche Beträge spenden:

Virtuelles Bier: 2,50

Großer Applaus: 5,00

Virtueller Moshpit: 10,00

Virtuelles Stagediving: 20,00

Song beim DJ wünschen (vergeblich): 50,00


Statistik 23:00 Uhr

95.614 Infizierte 1.427 Todesfälle



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