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Samstag, 28. März

  • Autorenbild: Mai Buko
    Mai Buko
  • 28. März 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 17. Mai 2020


Auf Youtube habe ich sämtliche Anleitungen für selbstgemachte Schutzmasken durchstöbert.

Eine Maske ist so sinnvoll und simpel, dass ich den Link sowohl Merle, als auch Carina schicke. Denn beide können nähen, ich hab keine funktionierende Maschine, deshalb bitte ich sie, ob sie es schaffen könnten mir ein, zwei Dinger zu nähen. Denn drei bis vier von diesen Masken brauche ich schon, da man sie ja täglich waschen muss. Und ich mache nicht täglich eine 60 Grad Maschine.


Später finde ich einen spitzen südkoreanischen Lifehack: Schutzmaske basteln ohne nähen.

Man braucht ein Nickituch, also so ein kleines Kopftuch, das hab ich, und zwei Haargummis, die habe ich auch.

Man faltet das Tuch erst in der Hälfte, und diese Hälfte noch dreimal längs. Mit den zwei Gummis unterteilt man das längliche Stück in drei gleiche Teile, das sieht jetzt aus wie ein Bonbon, und schlägt die Aussenstücke nach innen, schiebt sie ineinander und so sind die Gummis dann aussen um sie an die Ohren zu hängen. Den Stofflappen hat man dann vor Mund und Nase, und muss ihn dann etwas zurechtzupfen, so dass er alles gut abdeckt. Herrlich!

Damit treffe ich später kurz Tommy auf der Wiese, wo wir schon an Sunias Geburtstag waren. Wieder ist kein Mensch außer uns da. Wieder ist es sonnig, gespenstisch ruhig, aber irgendwie schön, diese Ruhe.

Ich bin wahnsinnig stolz auf meine coole Maske, aber mein jungfräuliches Reinheitsgefühl verblasst immer mehr. Immerhin war ich heute morgen im Rewe.


In Berlin werden Leute, die allein, lesend auf einer Parkbank sitzen, von der Polizei aufgefordert zu gehen.


Tommy und ich sind uns sicher. Sollte es in Köln auch zu solchen Maßnahmen kommen, werden sie unsere Bank hier nie im Leben finden.


Meret ruft an, und sagt, dass sie bei Asli mehrere Masken gekauft hat, eine davon schenkt sie mir, und eine schenkt mir Asli. Asli näht und verkauft normalerweise exklusive Unterwäsche, vertreibt also Dessous, jetzt verkaufen sie online hübsche Gesichtsmasken, irgendwie müssen sie ja auch überleben. Meret wird sie mir morgen irgendwie zukommen lassen.


Denis legt im Gewölbe auf, das wird per stream übertragen. So wie jetzt überall DJ-Sets übertragen werden. Das ist ganz lustig, er raucht Kette dabei, man kann spenden,

zB. 2,50 € für ein virtuelles Bier oder 50 € für einen (vergeblichen) Musikwunsch. Das ist eher so ein Solidaritätsding, ich kann mir nicht vorstellen, dass es wirklich Leute gibt, die sich das komplett reinziehen, ich jedenfalls kann keine Clubmusik allein zuhause hören. Ich will im Club dazu tanzen. Tommy soll nächsten Samstag da auflegen, ich frag ihn, ob ich ihn begleiten darf, weil ich dann die ganze Tanzfläche für mich allein hab, und ihm authentisches Feedback liefern könnte, mit kreischen oder gelangweilter Miene. Er schaut eher skeptisch.


Nachdem ich den Podcast von Drosten, indem es um die verschiedenen Tests geht, jetzt zum drittenmal gehört habe, bin ich mir fast sicher, dass ich den Test falsch gemacht habe, dass also das Ergebnis fürn Arsch ist. Ich habe nicht das Stäbchen in der Nase bis hinter den Widerstand gestoßen, was ja sehr schmerzvoll sein soll, und habe eventuell nicht genug an der Rachenwand geschrubbt, obwohl ich fast hätte kotzen müssen.


ree


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