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Samstag, 23. Mai

  • Autorenbild: Mai Buko
    Mai Buko
  • 23. Mai 2020
  • 3 Min. Lesezeit

Die Kätzchen haben jetzt vollends Vertrauen zu mir, bleiben immer in meiner Nähe, schnurren um die Wette.

Von meinen Freunden, denen ich die Katzenvideos schicke, gehen Malte und Frank am meisten ab. Sie reagieren total emotional, verstehen genau in welchem Himmel ich gerade bin. Malte hat selbst zwei Geschwisterkatzen, Franks Katze ist verstorben, er reist auch sehr viel, seit Corona natürlich nicht, und das genießt er so, dass er in Zukunft das Reisen erheblich einschränken möchte, deshalb überlegt er jetzt auch wieder ernsthaft, sich vielleicht zwei Kätzchen anzuschaffen.


Mittags treffe ich mich mit Meret im Café Fleur. Eigentlich hatte sie darauf bestanden, dass wir ins Café reingehen, weil es doch sehr „stürmisch“ und kalt geworden sei.

Aber was soll das denn? Das macht ja gar keinen Sinn. Da hätten wir uns auch bei mir oder ihr treffen können. Ich gehe Kaffee trinken, weil ich dazu rauchen möchte. Selbst im tiefsten Winter bei Minus-Graden sitzen Tommy und ich vorm Sette, schön eingepackt in Decken. Jetzt haben wir 16 Grad, ich ziehe nicht mal Strümpfe an! Als ich ankomme, ist sie noch nicht da, Pech gehabt, ich setze mich draussen hin.

„Wie, du hast dich meinen Anweisungen widersetzt?“ begrüßt sie mich 5 Minuten später.

Sie hat Farbe bekommen, war gestern im Freibad. Da muss man vorher elektronisch die Karten bestellen, dann in einem bestimmten Zeitfenster die Karten holen und bezahlen, kann solange bleiben wie man will. Verpasst man das Zeitfenster hat man Pech gehabt. Das wäre ja schon wieder nichts für mich.

Ich überrede sie, mich im Anschluss nachhause zu begleiten, da Marie gleich kommt um mich abzulösen.

Marie hat Fiona mitgebracht, ihre Mitbewohnerin und beste Freundin seit dem Kindergarten, beide stürzen sich sofort auf die Kätzchen.

Meret kann dem Ganzen nichts abgewinnen, sie mag keine Tiere „die so um einen rumhuschen“. Versteht die ganze Katzenhysterie nicht. Ich sage ihr, dass das daran liegt weil sie tief im Inneren satanische Züge hat, genau wie Carina in Berlin, die Vogelexpertin, die mag auch keine Katzen. Unbegreiflich.


Ich räume schnell auf, hab doch eine ziemliche Verwüstung hier verbreitet, alles liegen gelassen, Klamotten, Kaffeetassen, Gläser, Tomatenreste, erkläre Marie noch wo das Futter steht, dann mache ich mich auf den Weg in die Südstadt.


Kurz bevor ich ankomme sehe ich ein paar Catering Wagen an der Tel-Aviv Strasse, Leute mit Mundmasken laufen davor rum. Da sind eindeutig Dreharbeiten hier irgendwo.

Geht das also auch schon wieder los. Ist ja schön, wenn die einen Weg gefunden haben, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie das bei Aufnahmen von engeren Kontakten unter den Schauspielern sein soll. Jossek würde sich sicherlich freuen, wenn es bald auch wieder für ihn Arbeit gäbe.


Im Sette wartet schon Tommy auf mich. Aber ich reagiere schon den ganzen Tag so heftig auf Pollen, fieses Jucken, die Augen tränen, dazu Halskratzen, dass ich bald wieder gehe. Später wollen wir beim Griechen auf der Terrasse Abendessen gehen.

Komisch, wir haben doch schon Ende Mai, warum fängt bei mir jetzt noch der Heuschnupfen an?

Ich war so froh, als es vor 2 Monaten bei allen losging, dass ich keine Beschwerden hatte. Das hab ich manchmal, da lässt die Allergie einfach mal ein Jahr aus. Aber jetzt ist sie jedenfalls da und ich suche meine Cetirizin.


Lege mich kurz schlafen, bin wieder völlig verpeilt, als ich kurz nach dem Aufwachen Tommy beim Griechen treffe, mir ist sogar wieder ein bisschen schlecht, kann gar nicht alles essen. Deshalb lass ich mir die Hälfte des Essens einpacken, das esse ich dann morgen zu Ende. Tommy beschwert sich, dass ich andauernd seufze und stöhne. Das fällt mir gar nicht auf. Aber als er es sagt, achte ich drauf, und tatsächlich, alle fünf Minuten will ich zu einem Seufzer ansetzen.. Das ist plötzlich ganz schwierig zu unterdrücken und ich muss schon allein deswegen seufzen, weil es so schwierig ist. Herrje.


„Psychedelische Abenteuer: have a good trip“ auf Netflix angeschaut, lustige kleine Doku in denen Popstars von ihren LSD-Trips erzählen, die dann in psychedelischen Comics dargestellt werden. Carrie Fisher, Prinzessin Lea, war besonders lustig.


ree




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