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Mittwoch, 6. Mai

  • Autorenbild: Mai Buko
    Mai Buko
  • 6. Mai 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 19. Mai 2020

Heute wieder frei, deshalb frühstücke ich im Bett.

Die Wohnung ist unglaublich zugestaubt, überall liegt Zeug rum, ich muss unbedingt mal sauber machen und aufräumen. Das Sofa, das ich auf Seite geschoben hatte, damit ich mehr Platz für meine Yogamatte und den zugehörigen Scheiß habe, rücke ich wieder an seinen Platz, ich hab ja doch keine Übungen alleine hingekriegt.

Das Bett wird neu bezogen, die Wäsche gewaschen und im Keller aufgehängt, der Boden gesaugt, auch an den Wänden und Decken sauge ich, wenn ich irgendwo hochsteigen kann, damit ich an die Spinnweben dran komme, Staubputzen auf allen glatten Flächen, ein wenig über die Bücher und Bilderrahmen. Richtig fleißig bin ich.


Chatte was mit Malte, der ist mit seiner Frau im Park hinter der Uni, eigentlich wären sie ja jetzt in Urlaub, in Japan bei Maltes Bruder. Ich soll doch vorbei kommen. Gegen fünf radel ich da mal vorbei, setzte mich zu ihnen auf die Wiese, hab ihnen ein paar Masken mitgebracht, wir hören Reggae, das ist schön die beiden da zu sehen, sie sind ein so süßes Paar. Es beeindruckt mich immer, wenn Paare, die so richtig lange zusammen sind, also auf jeden Fall länger als 10 Jahre, immer noch so interessiert aneinander sind, und so liebevoll miteinander umgehen. In meinen Beziehungen hat das nicht wirklich geklappt. Das längste waren 12 Jahre, wovon die letzten Jahre eigentlich schon zum Scheitern verurteilt waren. Ich kenne eigentlich auch nur drei Paare, bei denen das so toll ist, das sind einmal Josek und Stan, Clarita und Herold, Frank und Gisa. Ach ja, und Malte und Eylem, also vier.


Mechthild ruft an, wir verabreden uns für kurz nach 18 Uhr an der Luther Kirche, um was zu trinken. Eigentlich rief sie mich hauptsächlich an, um mich für ihre Online Yogastunde einzuladen. Sie hat null Ahnung von Computern und Technik, aber die Jung-Lehrer machen das schon seit Anfang der Kontaktsperre, und haben sie überzeugt es doch jetzt auch zu tun.

Als wir uns treffen, schlägt sie Bier statt Kaffee vor. Bier trinke ich ja höchst selten mal, und eigentlich dann nie aus der Flasche, aber was soll’s, ich hol zwei Flaschen am Kiosk, schön mit Mechthild auf der Stange abhängen, Bier trinken, rauchen und erzählen was so los ist. Morgen mache ich um 18:00 Uhr online Yoga, versprochen. Aber sie soll mich auch ausschimpfen, wenn ich was falsch mache, das verspricht sie mir hoch und heilig. Klasse, das Sofa muss wieder weg.


Auf dem Heimweg spüre ich das Bier angenehm, hole ich mir bei Elsa Schnitzel mit Pommes Frites und Champignonrahmsauce. Lecker.


Nachricht von Willi: Florian Schneider von Kraftwerk ist an Krebs gestorben, er hat in Gedenken an ihn eine Playlist auf Spotify gemacht.


Statistik, 23:00 Uhr

167.575 Infizierte 7.190 Todesfälle 137.696 wieder gesund



ree



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