Donnerstag, 9. April

Statistik: 9:00 Uhr

113.296 Infizierte 2.349 Todesfälle

Jetzt gibt es bei „Monster Busters“ und weiteren Handyspielen ebenso „stay home“ Freispiele. Herrlich.

Massimo und ich richten eine lange Tafel her um eventuell noch zwei bis drei Bewohner beim Eierfärben zu integrieren. Aber erstens vergessen wir Eierlikör dazu zu reichen, was die Jahre zuvor zu starken Beteiligungszahlen geführt hat, und zweitens sind es immer noch um die 20 Grad und alle wollen lieber raus auf die Terrasse, belächeln uns im Vorbeigehen, kurze biografische Gespräche entstehen, Komplimente fallen, aber im Großen und Ganzen sitze ich am Ende alleine da, da Massimo immer wieder abgezogen wird für andere Tätigkeiten, die sich gerade ergeben.

Wenn ich auch zwischendurch irgendwelche Bewohner, die gerade wieder abhauen wollen, zurückholen muss, oder draußen Getränke verteile, ziehe ich meinen Plan durch, für jeden ein personalisiertes Ei, also mit Namen drauf und irgendwelchen Herzchen oder Blümchen über die schön gefärbte Grundfarbe zu malen. Achtzig mal. Das schaffe ich natürlich nicht, räume gegen Dienstschluss alles auf Seite und werde morgen, am Karfreitag, weitermachen.

Auf dem Nachhauseweg fällt mir wieder auf, wieviele Väter unterwegs sind. Seit Corona kommen sie aus der Versenkung, überall trifft man auf sie, mit umgebunden Babys, mit Kinderwagen, auf dem Fahrrad, an der Hand, Väter, Väter, Väter. Wie schön wohl diese Coronazeit den Kindern in Erinnerung bleibt, die Zeit als mein Papa ganz viel mit mir zusammen gemacht hat.

In den Nachrichten: Johnson verlässt die Intensivstation wieder.

Natürlich passiert viel mehr auf der Welt, es ist zum verzweifeln, wenn man auf Brasilien schaut, auf die USA, Afrika und Indien und, und... Das schnürt mir die Luft weg.